Um in das Thema Figur im Raum einzusteigen, besuchen wir in der ersten Session dieses Kurses die Ausstellung „Camille Claudel & Bernhard Hoetger“ im Paula-Museum in der Böttcherstraße. (Achtung! Leider immer noch nicht leicht zugänglich für Menschen mit Einschränkungen beim Gehen. Ich gebe natürlich jede gewünschte Hilfestellung beim Entern des Museums. Im Innenraum sind Museumshocker vorhanden!)

Dort werden Skizzen angefertigt, die als Grundlage für malerische Figuration im Atelier dienen. 

Zu Beginn jedes Arbeitstages sitzen, stehen, liegen wir uns gegenseitig für eine Viertelstunde Modell (keine Angst ­ angezogen versteht sich!), beobachten, wie menschliche Körper Raum einnehmen, studieren die Formen des Raumes um den Menschen, also die Formen um das Modell herum, und versuchen die Beschaffenheit des Raumes dabei zu erfühlen. Kann das Modell leicht eintauchen? Ist der Raum zäh und klebrig wie Honig? Oder wiegt er gar schwer auf den Schultern wie eine Last?

Malerisch erforschen wir auf verschiedene Weise, von abstrakten Strichfiguren bis hin zu naturalistischen Faltenwürfen der Kleidung, diese alltägliche und doch so spannende Situation, wie Menschen sich im Raum befinden.